50 deutsche Erfindungen, die die Welt verändert haben

2022-06-30 07:35:49 By : Ms. Tina Cao

Es sind bahnbrechende Erfindungen, die die Welt, wie wir sie heute kennen, nachhaltig geprägt haben. Wir haben die 50 bekanntesten deutschen Erfindungen zusammengetragen.

Deutschland, das Land der Dichter und Denker: In unserer Liste haben wir uns auf die Denker beschränkt und siehe da, es stimmt tatsächlich: Unfassbar viele Erfindungen, die heute selbstverständlich sind, kommen aus heimischen Gefilden. Vom Buchdruck über den Ottomotor bis zum ersten FCK-freien Kühlschrank: Diese weltweit bekannten Erfindungen stammen aus Deutschland.

Johannes Gensfleisch, besser bekannt unter seinem Rufnamen Gutenberg, revolutionierte zur Mitte des 15. Jahrhunderts die Buchproduktion. Mit beweglichen Lettern und einer Presse konnten Bücher viel schneller und günstiger hergestellt werden. Seine Erfindung machte Wissen zugänglicher und markiert den Beginn des Zeitalters der Aufklärung.

Das Bier ist der Menschheit in seiner Urform wohl schon seit 10.000 vor Christus bekannt. Damals soll in Mesopotamien bereits gebraut worden sein. Im Jahr 1516 wurde aber erstmals nachweislich ein Rezept festgelegt. Die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. erließen damals das Bayerische Reinheitsgebot - so darf das Bier als deutsche Erfindung gelten.

Im strengen Sinne keine Erfindung, aber auf jeden Fall weltbewegend: Die Reformation der Kirche. Im Jahr 1517 verschickte Martin Luther seine 95 Thesen an zahlreiche Bischöfe. Er kritisierte die Entwicklung der katholischen Kirche. Glaube solle in Gottes Gnade und der Rechtfertigung durch Jesus gefunden werden.

Otto von Guericke beschäftigte sich zeitlebens mit Luft. So erfand er etwa 1649 die Kolbenpumpe und 1650 die Luftwaage. Seine Erfindungen nutzte er 1675 für seinen bedeutendsten Nachweis: Er belegte die Wirkung des Vakuums. Er pumpte die Luft aus einer Metallkugel, die aus zwei losen Halbkugeln bestand. Die Enden befestige er an zwei Pferden, die versuche sollten, die Hälften voneinander zu lösen. Das gelang nicht. Das Vakuum war nachgewiesen. Sein Versuchsmodell ist heute als Magdeburger Halbkugeln bekannt.

Samuel Hahnemann war ein Rebell. Er beschäftigte sich mit alternativen Behandlungsmethoden. 1810 veröffentlicht er sein Grundlagenwerk zur Homöopathie unter dem Titel „Organon der rationellen Heilkunde“. Bis heute ist die auf Verdünnung basierende Behandlung umstritten. Wie auch immer man dazu steht - die Medizin-Welt haben Hahnemanns Ideen bedeutend verändert.

Der Karlsruher Karl von Drais veränderte die frühe Mobilität grundlegend. Seine „Laufmaschine“ war das erste einspurige Laufrad. Der Grundentwurf für das heutige Fahrrad sollte ein Ersatz für Pferde sein. Im Volksmund nannte man die Erfindung auch „Draisine“. Durchgesetzt hat sich das Laufrad aber nur schleppend. Die Straßenqualität war einfach zu schlecht. Mit den Straßen wurde auch das Laufrad über die Jahre verbessert. Der französische Kutschenbauer Pierre Michaux fügte 1861 einen Tretkurbelantrieb hinzu. Man musste sich nun nicht mehr mit den Füßen vom Boden abstoßen. Für noch mehr Komfort sorgte der britische Tierarzt John Dunlop, als er 1888 den Luftreifen erfand.

Aus keinem Western-Film wegzudenken: Die Mundharmonika. Die wenigsten wissen, dass das Blasinstrument wohl aus Deutschland kommt. Christian Friedrich Ludwig Buschmann kann allerdings nicht zweifelsfrei als Erfinder bezeichnet werden. Die Geschichte um den 15-Jährigen, der sich 1820 ein Instrument gebastelt hat, mag wahr sein. Doch schon um die Jahrhundertwende zeigten Orgelbauer in Nürnberg, Paris, Wien und Prag, dass sie das Know-how dazu besaßen, eine Mundharmonika herzustellen. Patente auf das Instrument gibt es aus der Zeit allerdings nicht. Eine Einzelperson als Erfinder zu benennen, ist also schwierig.

Die Herstellung von Papier oder Papyrus war jahrhundertelang sehr aufwendig und dementsprechend kostspielig. Friedrich Gottlob Keller erfand 1843 seine sogenannten Holzschleifermaschinen. Mit ihnen konnte Papier effizient aus Holzschliff produziert werden. Für Keller war diese bahnbrechende Erfindung allerdings wenig ertragreich. Er hatte nicht genug Geld, seine Ideen technisch zu erproben. Deshalb erhielt er dafür kein Patent. Er verkaufte die Nutzungsrechte für seine Pläne für kleines Geld an den reichen Papierfabrikanten Heinrich Voelter.

Der wohl wackeligste Name in unserer Liste: Heinrich Göbel wurde 1893 berühmt. Der in die USA ausgewanderte Deutsche behauptete, bereits in den 1850er-Jahren die Glühbirne erfunden zu haben. Thomas Alva Edison entwickelte seine Form der Lampe erst 1879, war aber nachweislich nicht der einzige, der sich mit der Idee, Licht mithilfe von Elektrizität zu erzeugen, befasste. Die Diskussionen um den wahren Erfinder halten bis heute an. Den Patentstreit gegen Edison verlor Göbel allerdings schon 1880.

Auch der wahre Erfinder des Telefons ist umstritten. Bereits 1887 versuchten US-Behörden, Alexander Graham Bell die Erfindung in einem Betrugsverfahren abzuerkennen. Er hatte sich stark auf die Entwicklungen des Italieners Antonio Meucci, der 1860 eine Sprechvorrichtung für seine rheumakranke und bettlägerige Frau entworfen hatte, und des deutschen Philipp Reis gestützt. 16 Jahre vor Bell und Watson war es Reis gelungen, eine funktionierende elektrische Fernsprechverbindung herzustellen. Er erfand auch den Namen „Telephon“. Als Abkürzung für seinen „Ferntonapprat“.

Der deutsche Erfinder mit dem heute so berühmten Namen darf sich beim britischen Forscher Michael Faraday bedanken. Der englische Physiker hatte das Prinzip der Induktion entdeckt. Konrad von Siemens befasste sich damit und stieß auf das dynamoelektrische Prinzip. Er entwarf den Dynamo. Andere Physiker publizierten zwar bereits vor ihm Skizzen, von Siemens‘ Dynamomaschine gilt aber als die erste Umsetzung.

Lothar Meyer verlor das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Dimitri Mendelejew um nur einen Monat. Deshalb ist der russische Chemiker weitläufig als Erfinder des Periodensystems der Elemente bekannt. Sein deutscher Kollege hatte aber tatsächlich die gleiche Idee, die Elemente zu ordnen. Ihre Systeme sind nahezu identisch. Kurios: Beide wussten nichts von der Arbeit des jeweils anderen. Streit gab es auch keinen. Gestützt haben sich beide übrigens auf einen Vorläufer: das 1817 vom deutschen Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner entwickelte Triadensystem.

1847 wanderte Löb Strauss‘ Mutter in die USA aus. Dort bekam der Junge seinen heute bekannten Namen Levi Strauss. 1853 brach der Goldrausch an Westküste aus und Levi zog nach San Francisco. Als Hausierer hatte er bis dahin Kleidung und Kurzwaren verkauft. Im Westen fand er heraus, dass Goldgräber robuste Hosen brauchen. Er entwickelte die sogenannten „Duck-Pants“ aus Baumwoll-Segeltuch mit stabileren Nähten. 1870 hatte der Schneider Jacob Davis den Einfall, die Taschen mit Nieten von Pferdegeschirren zu verstärken. Er tat sich mit Strauss zusammen. 1873 war die Jeans geboren.

Die beiden deutschen Mediziner gelten als Mitbegründer der Wissenschaft der Bakteriologie. Sie schufen die Grundlagen für die Entwicklung von Antibiotika und Seuchenbekämpfung. Seit Beginn der Coronapandemie* ist das nach Koch benannte Institut* in aller Munde. Der Namensgeber der Bundesbehörde entdeckte unter anderem 1876 das Bacillus anthracis, den Erreger des Milzbrandes und 1882 den Tuberkelbazillus. Koch erhielt 1901 den Nobelpreis, Paul Ehrlich 1908.

Werner von Siemens erarbeitete sich einen zweiten Eintrag in unserer Liste. Am 12. Mai 1881 wurde seine bahnbrechende Innovation im Berliner Vorort Groß-Lichterfelde in Betrieb genommen: Die erste elektrische Straßenbahn der Welt. Sie verband Lichterfelde mit der Hauptkadettenanstalt Preußens und wurde sofort zum großen Hit. Laut heutigen Angaben von Siemens beförderte die Bahn schon in den ersten drei Monaten 12.000 Fahrgäste.

Otto von Bismarck schuf mit seiner Sozialgesetzgebung die Grundlage für den heutigen Sozialstaat. 1883 führte er die Krankenversicherung und 1884 die Unfallversicherung ein. Die politischen Hintergründe waren damals brisant. Trotzdem verheimlichte Otto von Bismarck die Ziele seiner Gesetze nicht. Er wollte die Menschen stärker an den Staat binden und somit von den Parteien und Wirtschaftsverbänden lösen. „Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen, zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“, wird er in seinen gesammelten Werken zitiert.

Gottlieb Daimler schloss eine Ausbildung als Büchsenmacher ab. Mit kleinen Explosionen kannte er sich also aus. Ab 1857 studierte er Maschinenbau. Das Know-How für sein Lebenswerk war beisammen. Gemeinsam mit Wilhelm Maybach entwickelte er den Ottomotor. Den baute er 1885 in seinen „Reitwagen“ ein und schuf so das erste Motorrad der Welt.

Die Erfindung des Hannoveraners setzte sich gegen das Konkurrenzprodukt von Thomas Alva Edison durch. Emil Berliner erfand 1887 den scheibenförmigen Tonträger und nannte ihn Schallplatte. Auch die ersten Vorläufer von Plattenspielern entwickelte er zum Grammophon weiter. Edison hatte zehn Jahre zuvor Zylinderförmige Tonträger entworfen. Sie mussten allerdings einzeln bespielt werden. Die Schallplatten von Berliner waren deutlich günstiger in der Produktion und deshalb populärer. Als Edison seine Methode 1902 verbessert hatte, war es schon zu spät, die Schallplatte noch einzufangen. Grammophone wurden anfangs übrigens mit Heißluftmotoren angetrieben. Erst ab 1926 kamen die ersten Elektro-Modelle auf den Markt.

Gottlieb Daimler war fleißig und präsentierte bei der Weltausstellung 1889 in Paris seine zweite bahnbrechende Erfindung: Wieder in Zusammenarbeit mit Wilhelm Maybach hatte er nun das „Motor-Quadricycle“ entwickelt. Es fuhr etwa 18 km/h schnell und gilt als das erste Auto. Wie die Entwicklung weiterging, ist bekannt.

Der Name sagt es schon: Rudolf Diesel entwickelte den Dieselmotor. Der gebürtige Pariser (Vater Theodor hatte 1848 seine Geburtsstadt Augsburg verlassen) meldete 1892 sein erstes Patent für den Motor an. 1897 war er schließlich serienreif. In einem Dieselmotor wird Kraftstoff erst kurz vor der Zündung in komprimierte Ansaugluft gespritzt. Der Treibstoff entzündet sich im Zylinder durch die Hitze selbstständig.

Der deutsche Luftfahrtpionier veröffentlichte 1889 ein wegweisendes Werk. Sein Buch „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ gilt als wichtigste Grundlage für die Flugtechnik. Ab 1891 setzte Otto Lilienthal seine theoretische Vorarbeit in die Praxis um. Erste Flugversuche mit Prototypen führten 1894 schließlich zum Erfolg. Lilienthal gab den ersten Gleitflieger in Serie. Nur zwei Jahre später hob der Erfinder zu seinem letzten Flug ab. Im August 1896 geriet er mit seinem Segelflieger in 15 Metern Höhe in einen thermischen Aufwind und dadurch ins Trudeln. Otto Lilienthal stürzte ab und verstarb am folgenden Tag in einer Berliner Klinik.

Der deutsche Forscher erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Physik. 1895 hatte er am Institut der Universität Würzburg die „X-Strahlen“ entdeckt. Die medizinische Anwendung war eine Revolution der Diagnostik. Im 20. Jahrhundert waren Röntgens Erkenntnisse die Grundlage zur weiteren Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität.

Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs sorgte ein Brief bei der I.G. Farben, so der damalige Name der Bayer AG, für Aufsehen. Arthur Eichengrün, Gefangener in einem Konzentrationslager, machte die Erfindung des Aspirins für sich geltend. Der offiziell als Erfinder benannte Felix Hoffmann sei der kaufmännische Leiter der Bayer-Entwicklungsabteilung zum Ende des vorigen Jahrhunderts gewesen, schreibt Eichengrün. Er selbst habe die Abteilung geleitet, als erstmals Acetylsalicylsäure hergestellt worden war. Wer hat das Schmerzmittel nun wirklich erfunden? Der Medizinhistoriker Walter Sneader kam 1999 nach Studien von Hoffmanns Aufzeichnung zum Schluss, es müsse Eichengrün gewesen sein. Die Bayer AG verweist trotzdem bis heute auf Hoffmann.

Jahrelang hatte Robert Bosch für Autohersteller gearbeitet und geforscht. Die Pioniere um Gottlieb Daimler oder Carl Benz benötigten einen effektiven Zündapparat für die Kraftstoffmischungen in ihren Ottomotoren. 1887 dann der Durchbruch: Robert Bosch entwickelte einen Magnetzünder, der einen Funken erzeugt. Das Problem: Boschs Zünder war nur für niedrige Drehzahlen geeinigt und nicht für mobile Motoren konzipiert. Der Bosch-Mitarbeiter Arnold Zähringer löste das Problem 1896. Sein Magnetzünder ermöglichte eine Drehzahl von 1.000 pro Minute. Die Firma erhielt das Patent 1902. Bosch startete die Großproduktion in seinem Stuttgarter Werk.

Reinhold Burger war ein deutscher Glastechniker und spätestens seit 1901 einer der bedeutendsten Erfinder des Landes. Für Wilhelm Conrad Röntgen entwickelte Burger die Röntgenröhre. Seit 1896 experimentierte Röntgen mit dessen Vakuumröhren. 1903 ließ Burger eine ganz andere Erfindung folgen, die heute noch alltäglicher ist: Die Thermoskanne. Er orientierte sich dabei an Arbeiten von Adolf Weinhold und Sir James Dewar. Burger entwickelte ein doppelwandiges Vakuum-Gefäß. Dewar verklagte den Deutschen auf ein Plagiat, verlor den Gerichtsstreit aber. Burger entwickelte seine Flasche weiter, die er als unverzichtbar für Touristen und Ausflügler bewarb.

Albert Einstein ist mit Sicherheit der berühmteste Physiker der Welt. Seine Formel „e=mc²“ kennt wohl fast jeder. Aber was sagt sie eigentlich aus? Kurz: Die Äquivalenz von Masse und Energie. Die Ruheenergie E eines Objekts ist das Produkt seiner Masse mit dem konstanten Faktor c², der quadrierten Lichtgeschwindigkeit. Ein neues Naturgesetz war entdeckt, das das Verhältnis von Raum und Zeit revolutioniert. Einstein stellte die Wirklichkeitsauffassung der bestimmenden Wissenschaftler damit auf den Kopf. Anfängliche Kritik an Einsteins Theorie führen Historiker heute auf damalige Ressentiments gegen jüdische Wissenschaftler zurück. Dass Einsteins Formel grundlegend für die Entwicklung von Atombomben war, ist übrigens ein verbreiteter Irrglaube.

Auf dem Dachboden seiner Apotheke entwickelte Ottomar von Mayernburg ein Mittel, das heutzutage jeder täglich benutzt: die Zahnpasta. Sein Produkt „Chlorodont“ bestand aus Calciumcarbonat, Seife, Glycerin, Kaliumchlorat und Bimsstein. Garniert mit einem Pfefferminz-Aroma - auch heute noch der typische Geschmack. Verrückte Kreationen wie eine Zahncreme mit radioaktivem Wirkstoff der Berliner Auergesellschaft haben sich im Gegensatz dazu glücklicherweise nicht durchgesetzt.

Melitta Bentz ist eine der ersten Frauen überhaupt, die eine Erfindung patentrechtlich schützen ließ. Sie war Mutter von drei Kindern, was für ihren Einfall entscheidend gewesen sein soll. Damals wurde Kaffee einfach mit heißem Wasser überschüttet, danach musste man warten, bis sich das Pulver abgesetzt hatte, oder es aussieben. Das dauerte meist so lange, bis der Kaffee nur noch lauwarm warm. Für Melitta Bentz kein Zustand. Sie experimentierte mit gelöcherten Messingbechern in ihrer Küche, bis sie in den Schulsachen ihres Sohnes auf den geeigneten Filter stieß: Löschpapier. Sie gab dem Filterbehälter eine passende Form, sodass das Papier eingelegt werden konnte und leitete einen kommerziellen Mega-Erfolg ein. Die Melitta Unternehmensgruppe Bentz ist heute einer der Marktführer.

Wenn es nach seinem Namen ginge, müsste Hans Riegel eigentlich den Schokoriegel erfunden haben. Er hat sich aber eine andere beliebte Nascherei überlegt. Denn der gebürtige Bonner ist der Erfinder des „Goldbären“, seine Firma Haribo (steht für die Anfangsbuchstaben von „Hans Riegel Bonn“) ist weltbekannt. In seiner Heimat absolvierte Riegel eine Ausbildung zum Bonbon-Kocher. Nachdem er sich 1920 selbständig gemacht hatte, begann die Erfolgsgeschichte. Nach eigener Aussage startete er sein späteres Weltunternehmen mit einem Sack Zucker, einer Marmorplatte, einem Hocker, einem gemauerten Herd, einem Kupferkessel und einer Walze. Der Rest der Erfolgsgeschichte ist bekannt: „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“ - dieser Spruch gilt bis heute.

Aus der Not eine Tugend machen: Das gilt für den 1879 geborenen Oskar Barnack. Der leidenschaftliche Hobbyfotograf litt an Asthma, daher war es für ihn nicht möglich, die großen und schweren Platten- und Großformatkameras auf seine Naturwanderungen mitzunehmen. In der Folge machte sich der Tüfftler in mühevoller Arbeit daran, Abhilfe zu schaffen. Heraus kam eine kleine, handliche Kamera. Er reduzierte das Format auf die Größe eines 35-Millimeter-Kinofilms - bei einem Aufnahmeformat von 24 Millimeter mal 36 Millimeter. Nach dem ersten Weltkrieg ging seine neuartige Kleinbildkamera in die Produktion. Sie trug den Namen „Leica“ - eine Abkürzung für „Leitz Camera“. Barnack arbeitete als Entwicklungschef der Firma Leitz in Wetzlar in der Abteilung für Filmkameras, der Name war daher nur logisch.

Fritz Pfleumer entwickelte im Jahr 1927 einen haltbaren Überzug aus Bronzelack für Zigarettenmundstücke. Mit dem Wissen daraus ließ sich jedoch noch etwas ganz anderes entwickeln - das Tonband. Dafür wurde auf einem Papierstreifen gehärteter Stahlstaub mit Lack fixiert, wodurch er zum magnetisierbaren Tonträger wurde. Der in Österreich geborene und später in Dresden lebende Pfleumer entwickelte mit AEG zusammen das erste fertigungsreife Magnetbandgerät. Unter dem Namen „Magnetophon K 1“ wurde es 1935 auf der Funkaustellung in Berlin vorgestellt. In der Folge entwickelten sich zahlreiche verschieden Tonbandtgeräte, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Die Erfindung von Adolf Rambold haben wir alle schon einmal einmal benutzt. Der 1900 geborene Rambold ist der Erfinder des Teebeutels. Bei Experimenten stieß der Tüftler auf Manilahanf und Thermoplastik - die Ausgangsstoffe für seine Erfindung. Er fertigte aus Stoffstreifen Schläuche, die durch eine besondere Falttechnik zu Beuteln wurden und mit einer Klammer verschlossen wurden. Seit 1924 arbeitete er für das deutsche Unternehmen „Teekanne“ - zu Beginn sogar als Schlosser. Auch nach seiner Ursprungserfindung blieb der gebürtige Stuttgarter aktiv und kreativ. Er entwickelte eine Teebeutelpackmaschine, die 35 Teebeutel pro Minute produzieren konnte. Es folgten ein Aufgussbeutel aus geschmacksneutralem Spezialpergamentpapier und eine weitere Packmaschine (160 Beutel pro Minute).

In der Schule war er kein Überflieger - mit zwei Ausnahmen: Mathematik und Physik. Manfred von Ardenne fing früh mit dem Tüffteln an. Schon mit 16 Jahren erhielt er sein erstes Patent, bekannt wurde er aber für die „Erfindung“ des Fernsehens. Der NDR betitelte von Ardenne 2019 als „den Herrn des Fernsehen“. Auf der Internationalen Funkausstellung 1928 interessierte sich der junge Hamburger für ein rein mechanisch gesteuertes Verfahren zur Übertragung von Bildern. Die vorgestellten Apparate hielt er allerdings für „unbrauchbar“. So machte er sich an die Arbeit und entwickelt ein elektronisch gesteuertes Verfahren auf Basis der Braunschen Röhre. Aus diversen Verstärkerröhren und anderen Teilen entstand in seinem Labor in Berlin 1930 seine erste Übertragungseinheit. Die Vorteile seiner Erfindung: Das Bild ist größer, hat eine höhere Auflösung und ist kostengünstiger.

Als Hermann Kemper regelmäßig mit der Bahn von Nortrup zur Schule nach Quakenbrück fuhr, störten in die Vibration und der Lärm der damaligen Bahntechnik. Nach seinem Elektrotechnik-Studium hatte er dann die Idee, die Räder der Eisenbahn durch Elektromagnete zu ersetzen. Er forschte und forschte und konnte 1934 schließlich sein Patent anmelden. „Seine Magnetschwebebahn war der grundlegende Erfindung, die die Entwicklung des Transrapids ermöglichte“, berichtet Kempers Urenkel Dr. Wolfgang Kühnl. 1972 erhielt Kemper für seine Forschungen das Bundesverdienstkreuz, fünf Jahre später verstarb er im Alter von 85 Jahren.

Hans von Ohain ist der Erfinder des Düsentriebwerks. Das Prinzip seiner Erfindung lässt sich kurz zusammenfassen: Luft wird angesaugt, verdichtet, dann verbrannt und ausgestoßen. Das sorgt dann für den Schub. Durch seine Erfindung des Düsentriebwerks revolutionierte von Ohain die Luftfahrt. Nach seinem Physikstudium begann er, sich für propellerlose Antriebe von Flugzeugen zu interessieren. Hilfe bei der technischen Ausführung seiner Ideen bekam von Ohain vom Automechaniker Max Hahn.

Vom Flugzeug zum Hubschrauber: Im Juni 1936 hob in Bremen der erste wirklich leistungsfähige Hubschrauber ab (auf dem Foto ist der Rumpfnachbau zu sehen, der einem Flugzeug ähnelt). Sein großer Vorteil: Er konnte senkrecht starten und landen. Entwickelt wurde er von Henrich Focke. Der Flugzeugkonstrukteur gilt als Hubschrauberpionier. Als die Nationalsozialisten ihn aufforderten, Kampfflugzeuge in großen Mengen zu produzieren, weigert sich Focke. Aus diesem Grund wurde er aus seiner von ihm mitgegründeten Firma gedrängt. Er spezialisierte sich in der Folge noch mehr auf die Entwicklung von Hubschraubern.

Der „Vater der Kernchemie“ gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1938 entdeckte er die Kernspaltung und sorgte so für eine Sensation. Denn dass sich der Atomkern in der Mitte spalten könnte, hielten Wissenschaftler für unmöglich. Der Physiker wollte eigentlich durch den Beschuss von Uran-Atomen Radium gewinnen. Es gelang aber nicht. Stattdessen passierte das völlig Unerwartete: Er fand beim Beschießen von Uran Kernteilchen des Elements Barium. Sie konnten nur durch eine Kernspaltung entstanden sein. Mit dieser sagenhaften Entdeckung konnten in der Folge zwei das Zeitalter prägende Entwicklungen geschaffen werden: zum einen die Kernenergie, zum anderen die Atombombe.

1941 baute Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Computer der Welt - und das aus Faulheit! Ja richtig gelesen: Aus Faulheit. Weil ihm die zeitraubenden statistischen Berechnungen lästig waren, entwickelte er einen Rechner dafür. Sein „Z3“ (auf dem Foto ist ein Nachbau zu sehen) war vollautomatisch und arbeitete in binärer Gleitkommarechnung. So konnte er seine Berechnungen durchführen, Sprünge und Programmschleifen waren damals aber noch nicht möglich. Heute hat der Computer das menschliche Leben von Grund auf verändert und revolutioniert. Auch dank Konrad Zuse.

Es ist zwar nicht abschließend geklärt, aber Herta Heuwer soll die Currywurst erfunden haben. Der Legende nach soll sie das Gericht am 4. September 1949 im Berlin der Nachkriegszeit in ihrer Imbissbude am Stuttgarter Platz aus Langeweile entwickelt haben. Sie mixte demnach frisch geschnittene Paprika, Paprikapulver, Tomatenmark und Gewürze zusammen und fertig war die erste Currywurst-Soße der Welt. Eigentlich ist es ja auch egal, wer des Deutschen liebstes Essen erfunden hat, Hauptsache es wurde erfunden. Laut Berliner Currywurstmuseum nehmen die Deutschen pro Jahr 800 Millionen Mal das Kultessen zu sich.

Rudolf Hell hat mit seiner Erfindung den Vorläufer des Scanners entwickelt. Seine Weltneuheit hieß jedoch nicht „Scnaner“, sondern „Klischograph“. Damit war es erstmals möglich, Bilder elektronisch einzulesen und und in eine Metalplatte einzugravieren. So war es möglich, in kurzer Zeit eine fertige Druckplatte zu produzieren. Besonders im Zeitungswesen erleichterte Hells Erfindung die Produktionsabläufe. Später entwickelte seine Firma den sogenannten „Chromographen“. Mit diesem näherte man sich immer mehr dem heutigen Scanner an.

Ohne ihn hätte es das Wunder von Bern 1954 vielleicht gar nicht gegeben. Adolf „Adi“ Dassler stattete die westdeutsche Mannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz aus und begleitete sie zudem als Zeugwart. Dadurch hatte die deutsche Mannschaft einen großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Dasslers Stollenschuhe. Im Finale gegen den haushohen Favoriten Ungarn spielte die DFB-Elf im Berner Dauerregen dank des besseren Schuhwerks groß auf. Die WM 1954 gilt als Startschuss für den Welterfolg von Adidas*. In der Folge entwickelte sich Dassler zu einem der einflussreichsten Unternehmer der Sportbranche, auch auf Kosten des Familienfriedens. Er zerstritt sich mit Bruder Rudolf, der als Reaktion darauf den Konkurrenten „Puma“ gründete. Bis heute ist die Familie innerhalb der Nachfahren zerstritten.

Er zählt mit über 2200 Patenten zu einem der produktivsten Erfindern der Welt. Der 2016 verstorbene Artur Fischer hat unter anderem den Fischertechnik-Baukasten oder das Synchron-Blitzlichtgerät erfunden. Sein Meisterstück war aber der S-Dübel, der sicheren Halt in Wänden gibt. Eingedrehte Schrauben spreizen dabei den Dübel auf, durch das Dübelschwänzchen wird verhindert, dass er sich beim Eindrehen der Schraube mitdreht.

1961 brachte die Schering AG aus Berlin die erste Anti-Baby-Pille auf den Markt. Die Pille enthielt künstliche Hormone, die dem körpereigenen Geschlechtshormon Östrogen sehr nahe kamen. Durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille wird in den Hormonzyklus der Frau eingegriffen. Es wird verhindert, dass eine Eizelle im Eierstock heranreift und es zu einem Eisprung kommt. Mit einfachen Worten: Die Pille gaukelt dem weiblichen Körper eine Schwangerschaft vor. Die neu erlangte Selbstbestimmtheit der Frau spaltete die Gesellschaft in zwei Lager: Die einen fürchteten einen moralischen Verfall, die anderen feierten die sexuelle Freiheit. Rund 80 Millionen Frauen weltweit nehmen heute die Pille, die damit die Nummer eins unter den Verhütungsmitteln ist.

Ob beim Einkaufen oder beim Arzt, ohne Chipkarte geht heute eigentlich nichts mehr. Entwickelt hat sie Jürgen Dethloff zusammen mit Helmut Gröttrup. Die Plastikkarte mit integriertem Schaltkreis revolutionierte 1969 die Welt. Nicht ganz zehn Jahre später kam die SmartCard auf den Markt. Auch diese wurde von Gröttrup entwickelt. Im Gegensatz zur Speicherkarte kann die Mikroprozesskarte frei programmiert werden. Ein weitere Vorteil: Die Daten sind besser geschützt. Dethloff verstarb am 31. 12. 2002 in Hamburg.

Schon seit 1966 arbeitete Mercedes-Benz an einem Airbag, das entsprechende Patent wurde 1971 angemeldet. Zum ersten Mal eingebaut in einem Auto - damals in die S-Klasse von Mercedes* - wurde der Airbag dann im Jahr 1981. Bis heute hat sich eigentlich wenig am Grundprinzip des Airbags geändert. Das Airbagsteuergerät registriert über verschiedene Sensoren die Verzögerungen bei einem schweren Unfall und aktiviert bei Bedarf die passenden Rückhaltesysteme. Wenn ein Airbag ausgelöst wird, füllt der Gasgenerator den Luftsack. Dadurch entfaltet sich der Airbag. Ein Auto ohne Airbag ist heute nicht mehr vorstellbar.

Eine Erfindung des Fraunhofer Instituts revolutionierte die Musikbranchen: das MP3-Format. Damit war es möglich, digitale Audiodateien zu verkleinern - auf ein Zwölftel der ursprünglichen Größe. Dies gelang dem Fraunhofer Institut durch das Eliminieren von allen Frequenzen, die das menschliche Ohr nicht wahrnimmt. Kein Verlust der Audioqualität, aber deutlich reduzierte Datenmengen - die Musikbranche freute sich besonders über das neue Format. Eigentlich war es ursprünglich für die Verbesserung der Telefonqualität gedacht, so hat es seinen Zweck aber auch erfüllt.

Eine Armbanduhr, die sich nicht verstellt, stattdessen immer die exakte Zeit anzeigt: Diese Neuheit brachte die Junghans AG 1990 auf den Markt. Die erste Funkarmbanduhr trug den Namen „MEGA 1“. Neben der exakten Zeit stellte sich die Uhr auf automatisch von Winter- auf Sommerzeit (bzw. umgekehrt) um. Der europäische Zeitsender DCF 77 und Mikroelektronik machen diese Präzision möglich.

Schon Anfang der 1990er-Jahre spielte Klimaschutze eine Rolle - leider keine so große wie aktuell. Dennoch konnte der ehemalige DDR-Betrieb, die Foron AG, in Zusammenarbeit mit Greenpeace den ersten FCKW-freien Kühlschrank der Welt bauen. Statt auf Fluorchlorkohlenwasserstoff, das die Ozonschicht zerstört, setzten die Macher zum Kühlen auf ein Gasgemisch aus Propan und Isobutan. Die Umweltschützer von Greenpeace bewarben den „Greenfreeze“ auf einer 100.000 Mark teuren Werbetour quer durch Deutschland. Der Erfolg des umweltfreundlichen Kühlschranks läutete den Untergang der Foron AG ein. Greenpeace hatte darauf bestanden, dass die Firma die Technik nicht patentieren lassen dürfe. Sie sollte allen Firmen zugänglich sein - zum Wohle der Umwelt. Die Technik wurde zigfach kopiert, die Foron AG ging Pleite.

Menschen mit Beinprothesen sollte das bestmögliche Empfinden des natürlichen Gehens gegeben werden. Die Otto Bock GmbH hat genau das geschafft. 1997 erfand das Unternehmen das sogenannte „C-Leg“. 50 Mal pro Sekunde werden über Sensoren und einen Mikroprozessor die wichtigsten Fortbewegungsdaten überprüft. Ganz intuitiv stellt das dann die Beinprothese auf die jeweilige Geh-Situation ein. Mehr als 11.000 Menschen weltweit hat das künstliche Kniegelenk zu einen besseren Leben verholfen.

Intelligente Steuerungstechnik lässt sich auf auf Aufzüge anwenden. So hat ThyssenKrupp 2002 die TWIN-Aufzüge entwickelt. Damit sollten Personen schneller und effizienter ihr Zielstockwerk erreichen. Das System hat zwei übereinander angeordneten Kabinen pro Schacht, die unabhängig voneinander einzelne Etagen anfahren können. 40 Prozent mehr Menschen erreichen seitdem in kürzerer Zeit das gewünschte Stockwerk, zudem wird das Bauvolumen um 25 Prozent gesenkt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.