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Mit dem Rad so schnell wie möglich den Berg hinunter!
Nico Lamm hat den Rookies Cup 2016 und 2017 gewonnen. In diesem Jahr startet der 18-Jährige auf internationaler Ebene im Europa-Cup. Seine Rennklasse führt ihn nach Italien, Slowenien und in die Tschechische Republik. Vor allem für viele Kids ist Downhill ein cooles Hobby. In der Realität aber wird dem Radsportler extrem viel abverlangt. Um mit einem Tempo von bis zu 60 Stundenkilometern den Berg hinunterheizen zu können, bedarf es jeder Menge Training und großer Erfahrung. Streckenkenntnis und eine gesunde Selbsteinschätzung sind ebenfalls Voraussetzungen. Dennoch sind Stürze nicht selten. »Klar steigt man ab und an unsanft vom Rad, aber der Spaßfaktor ist einfach gigantisch.« Zudem verweist Nico Lamm auf Protektoren, die ihn schützen.
Ein Bikepark wäre schön
Downhill wird zusehends populärer. So genannte Bikeparks entstehen, in denen auch künstliche Schikanen wie Schanzen eingebaut werden. »Wir haben auch schon selbst in unserem Wald eine Strecke gebaut, doch nicht jeder Revierleiter sieht das gerne«, sagt der Laudenbacher. Ein Bikepark bringt den Radsportlern einen unschlagbaren Vorteil. Hier gibt es einen Lift, so dass sie nicht die ganze Strecke bis zum Start hochlaufen oder -fahren müssen.
Nico hatte schon als Fünfjähriger Spaß, wenn seine Mutter ihn im Auto auf den Berg brachte und er auf seinem Rad in Begleitung des Vaters wieder hinunter fuhr. Im Alter von zwölf Jahren entschied er sich dann für das Downhillfahren. Über Youtube-Kanäle – etwa die Seite »Global Mountainbike-Network – stellt sich Nico sein eigenes Trainingsprogramm zusammen. Fünf bis sechsmal in der Woche Woche trainiert er jeweils drei bis vier Stunden lang. Dazu zählen auch Joggen, Kraft- und Koordinations-, Intervall und Zirkeltraining sowie an zwei Tagen jeweils vier Stunden Trailfahren. »Das Krafttraining macht mir keinen Spaß, doch es ist einfach ein Muss, um besser zu fahren.« Ein Downhiller muss topfit sein, will er für viele mit halsbrecherischer Geschwindigkeit den Berg hinabsausen. »Es ist einfach mega, das Limit immer weiter auszureizen und schneller zu werden«, erklärt Nico den Reiz seines Sportes.
Im vergangenen Jahr wurde er Meister beim Rookies-Cup, einer Rennserie für Nachwuchsfahrer, die vom Ausrüster IXS gesponsert wird. Die Rennen finden jedoch nicht nur mal so um die Ecke statt. Die Familie Lamm muss mit dem Camper quer durch Deutschland fahren, nach Österreich und auch in die Schweiz. Bis vor kurzem war Nico als Einzelkämpfer unterwegs. Jetzt hat er ein Team gefunden, das ihn und andere Sportler unterstützt: das BSS Youth Syndicate Team, das dem Bikesport Sasbachwalden angegliedert ist. Um einiges leichter gestalten sich nun die Planungen für Rennen, Training und die Sponsorensuche. Sein bisheriges Rad im Wert von etwa 3500 Euro kann er nun durch eine Hightech-Maschine ersetzen. Kostenpunkt: etwa 10 000 Euro. Das ist viel Geld für einen jungen Mann, der sich ohne finanzielle Unterstützung der Eltern sein Sporthobby nicht leisten könnte.
Die Rennwochenenden sind streng durchgetaktet. Donnerstags wird gepackt, freitags fährt die ganze Familie mit dem Camper zum Rennort. Dort steht noch am Abend der Abnahmetermin auf der Agenda. Die Fahrer müssen ausreichenden Schutz für Gelenke, Rücken, Brust und Kopf nachweisen. Für die Sicherheit des Rades ist jeder selbst verantwortlich. Nach der Abnahme begehen die Radsportler die Strecke, erkunden, wie man welche Passage am besten fährt. Die sogenannte Ideallinie gibt es also auch beim Downhill. Erst danach beginnen die ersten Trainingsläufe, die sich am nächsten Morgen fortsetzen. Am Nachmittag des Wettkampftages stehen die Qualifikationsläufe an, in denen die Startfolge geregelt wird. Am Sonntag gibt es dann nur noch die alles entscheidende Abfahrt. »Das ist Adrenalin pur, denn ich habe nur eine einzige Chance, erfolgreich zu sein«, so Nico begeistert.
Mantel, Schlauch, Bremsbeläge – auch die Räder kommen im Training und bei den Rennen nicht ungeschoren davon. »Es kann aber auch mal eine Schaltung für 180 Euro sein. Mein bester Sponsor, meine Eltern zahlen es«, ist Nico froh.
Nach den Wettkämpfen fährt die Familie zurück in die Heimat. Montags wird dann vom Mountainbike bis hin zum Campingzelt alles gereinigt und instandgesetzt. Auch der Sportler selbst muss sich nun ein wenig Ruhe gönnen, um für die nächsten Rennen gewappnet zu sein.
Neben seinen Läufen zur Deutschen Meisterschaft will Nico, der 2019 eine Ausbildung als Physiotherapeut in Aschaffenburg beginnt, gute Platzierungen beim Europa Cup einfahren. Hier startet er in der Elite Men, der stärksten Klasse. Dazu muss er sich in Kranjska Gora in Slowenien, in Abetone in Italien, Spicak in der Tschechischen Republik und im Brandnertal in Österreich beweisen. Den neu erworbenen Führerschein in der Tasche, kann er sich nun alleine auf den Weg machen. Im kommenden Jahr will Nico Lamm als Lizenzfahrer nur noch bei den Herren starten.
d Video zum Downhiller Nico Lamm unter www.main-echo.de
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