Der Börsen-Tag Dienstag, 2. August 2022 - n-tv.de

2022-08-20 09:22:59 By : Ms. Ivy Ho

Nach zwei Tagen mit Gewinnen hat der deutsche Aktienmarkt heute den Rückwärtsgang eingelegt. Der DAX verlor nach stundenlangen höheren Verlusten noch 0,2 Prozent auf 13.449 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 3687 Stellen.

Einerseits verhinderte der jüngst starke Rückgang der Renditen der Langläufer nachhaltig fallende Aktienkurse, wie ein Händler sagte: "Andererseits wird sich eine Rezession kaum noch vermeiden lassen." Goldman Sachs hat die Prognosen für Europa gesenkt und erwartet wegen der Energiekrise nur noch ein Wachstum von 0,4 statt 1,6 Prozent im kommenden Jahr.

Zudem drücken schwächere Vorlagen auf die Stimmung: In Asien überwogen Sorgen vor den Drohgebärden Chinas angesichts des Besuchs von US-Repräsentantenhaussprecherin Nancy Pelosi auf Taiwan. Der Dollar zog daraufhin gegen den Euro wieder etwas an.

Im DAX stiegen Bayer um 2,3 Prozent, der Leverkusener Konzern legt am Donnerstag seine Quartalsbilanz auf den Tisch, Händler erwarten einen guten Ausblick. VW zogen um 2,1 Prozent an und BMW um 1,5 Prozent.

Mit Symrise ging es um 1,2 Prozent nach oben: Der Duft- und Aromenhersteller hebt seine Umsatzerwartungen an und rechnet nun mit einem vergleichbaren Wachstum von deutlich mehr als sieben Prozent statt wie bisher mit fünf bis sieben Prozent.

Zalando fielen um 3,2 Prozent. "Der Markt sorgt sich vor den Zahlen am Donnerstag", sagt ein Händler. Denn die jüngsten deutschen Einzelhandelsdaten hätten gezeigt, dass der Ausgabeneinbruch durch die Inflation auch vor dem Online-Shopping nicht mehr Halt mache.

Puma gaben 3,7 Prozent ab und Adidas 2,3 Prozent. Beide Titel hatten am Montag noch zu den größten Gewinnern gehört.

Der DAX hat am späten Nachmittag seinen Verlust vollständig abgebaut. Der Leitindex notierte kaum verändert bei 13.478 Punkten. Der EUROSTOXX50 gab um 0,6 Prozent auf 3685 Stellen nach.

Die Lufthansa testet in Nordeuropa einen neuen Ticket-Tarif, welcher der Umwelt zugutekommen soll. Neben den klassischen Tarifen Light, Classic und Flex erscheint seit heute bei Europaflügen aus Norwegen, Schweden und Dänemark auch ein sogenannter "grüner Tarif" im Buchungsprozess, wie der MDAX-Konzern mitteilte.

Mit dem "Green fare"-Ticket erwerben die Kunden automatisch einen CO2-Ausgleich, der zu 20 Prozent über nachhaltig aus Speiseresten produzierte Kraftstoffe (SAF) und zu 80 Prozent mit Klimaschutzprojekten erreicht werde. Der neue Tarif ist sowohl in der Economy- als auch in der Businessklasse buchbar. Ein derartiger Ausgleich macht den CO2-Ausstoß einer Flugreise aber keineswegs ungeschehen und könne sogar umweltschädliches Verhalten nachträglich legitimieren, argumentieren Kritiker.

Die politischen Spannungen rund um einem geplanten Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan setzen der Wall Street zu. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung um bis zu ein Prozent.

Zu den Verlierern zählten Chipwerte wie AMD, Intel oder Nvidia mit Kursverlusten von jeweils mehr als einem Prozent. Die Branche hänge stark vom Asien-Geschäft ab, sagte Jack DeGan, Chef-Anleger des Anlageberaters Harbor. Daher reagierten diese Werte besonders sensibel aus Nachrichten aus der Region.

Die hohe Inflation, der Ukraine-Krieg und auch die Pandemie halten den deutschen Leitindex im Abwärtstrend gefangen. Unklar ist, wie lange diese Abwärtsbewegung noch andauern wird. Der DAX hat sich zumindest zuletzt wieder etwas erholt und nicht wenige Anleger hoffen daher auf eine Wende. Es gibt auf der anderen Seite aber auch einige Faktoren, die für weiter fallende Kurse sprechen. Welche Strategien jetzt sinnvoll sein könnten, darüber hat Friedhelm Tilgen mit Ingmar Königshofen von Börse Daily gesprochen.

Der Luxussportwagenbauer Ferrari erwartet dank des schwachen Euro und besserer Geschäfte mit Wunschausstattungen in diesem Jahr etwas mehr Umsatz und Ergebnis als bisher. So wollen die Italiener den Umsatz von 4,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun rund 4,9 Milliarden steigern, wie der Konzern in Maranello mitteilte.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte zwischen 1,7 und 1,73 Milliarden Euro landen. Zuvor hatte Ferrari mit rund 4,8 Milliarden Euro Umsatz gerechnet und sich davon einen operativen Gewinn von im besten Fall bis zu 1,7  Milliarden Euro versprochen. Im zweiten Quartal kletterten die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 3455 Fahrzeuge - davon waren 17 Prozent mit Hybridantrieben ausgestattet, der Rest mit Verbrennungsmotoren.

Die EU-Kommission hat die neuen Restrukturierungspläne der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) genehmigt. Außerdem willigte sie in eine neue Frist für den Verkauf der staatlichen Anteile in der Krisenbank ein. Damit akzeptiert die Behörde, dass Italien mehr Zeit für die Reprivatisierung der Bank braucht.

Italien hatte MPS 2017 mit 5,4 Milliarden Euro vor dem Kollaps gerettet und hält seitdem 64 Prozent der Anteile an dem Institut. Die Regierung hatte seit langem eine Fusion mit einem stärkeren Partner als beste Lösung für das toskanische Kreditinstitut gesehen, das als älteste Bank der Welt gilt. Doch Fusionsgespräche mit Unicredit scheiterten, und der Steuerzahler in Italien muss der Bank nun wieder unter die Arme greifen.

Der US-Fahrdienst Uber hat im zweiten Quartal dank der Wiedereröffnung von Büros und einem Anstieg der Reisenachfrage erstmals einen positiven Cashflow erreicht. Dieser übertraf mit 382 Millionen Dollar die Markterwartungen von 263 Millionen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA) lag bei 364 Millionen Dollar und damit über den Analystenschätzungen von 258 Millionen.

Für das dritte Quartal rechnet Uber nun mit einem bereinigten EBITDA zwischen 440 und 470 Millionen Dollar. Der Uber-Aktienkurs schoss vorbörslich um 11,1 Prozent in die Höhe.

Wertminderungen im Russland-Geschäft haben den Gewinn des italienischen Versicherungsriesen Generali gedrückt. Der Nettogewinn sank im ersten Halbjahr um neun Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die Bilanz belasteten Wertminderung russischer Forderungen mit 138 Millionen Euro. Dennoch lag der Überschuss über den Erwartungen der Analysten, die lediglich 1,33 Milliarden Euro prognostiziert hatten. Generali-Chef Philippe Donnet kündigte an, dass der Versicherer seine Preise erheblich erhöhen wird, um die Folgen der Inflation zu mildern.

Wie Generali in seiner Strategie für 2022-24 ankündigte, startet am Mittwoch das erste Aktienrückkaufprogramm seit 15 Jahren. Bis Dezember will der Versicherer drei Prozent des Aktienkapitals im Wert von 500 Millionen Euro zurückkaufen.

Und hier wieder Zahlen: Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar profitiert von Preiserhöhungen und der starken Nachfrage nach seinen Produkten. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte im zweiten Quartal auf 3,18 (Vorjahr: 2,60) Dollar, wie der Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg zugleich auf 14,3 Milliarden Dollar von 12,9 Milliarden ein Jahr zuvor.

Die Anleger scheinen indessen weniger begeistert zu sein. Die Caterpillar-Aktie fiel vorbörslich um 3,2 Prozent.

Viele italienische Energieunternehmen haben eine erste, bis Ende Juni fällige Zahlung einer Übergewinnsteuer offenbar verweigert. Der Regierung in Rom fehlen damit Einnahmen von mehr als neun Milliarden Euro, wie Reuters aus einem Dokument des Finanzministeriums zitiert.

Zwischen zehn und elf Milliarden Euro sollten durch eine 25-prozentige Übergewinnsteuer auf Energiekonzerne eingenommen werden, die vom drastischen Anstieg der Öl- und Gaspreise profitiert haben. Der scheidende Ministerpräsident Mario Draghi will damit einen Teil des im Januar geschnürten Hilfspakets von 33 Milliarden Euro finanzieren, um Unternehmen und Haushalte zu entlasten, denen hohe Strom-, Gas- und Spritkosten zusetzen.

Anleger haben sich nach neuen Hiobsbotschaften im großen Stil von den Aktien der Credit Suisse getrennt. Mit einem Kurssturz von sechs Prozent war die Großbank das Schlusslicht unter den Schweizer Standardwerten.

Die beiden führenden Ratingagenturen nehmen wegen des hohen Halbjahresverlustes, des Führungswechsels und der Herausforderungen für das Institut bei der angekündigten Neupositionierung ihrer Investmentbank eine vorsichtigere Haltung ein. Moody's senkte die Bonitätsnote auf "Baa2", S&P nahm den Rating-Ausblick auf "negativ" zurück. Seit Jahresbeginn hat die krisengeplagte Credit Suisse an der Börse fast 40 Prozent an Wert verloren.

Die US-Börsen dürften heute mit Abschlägen in den Handel starten. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 gibt aktuell 0,7 Prozent nach. Für Nervosität bei den Anlegern sorgt der geplante Taiwan-Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Es wird befürchtet, dass sich hierdurch die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter verschlechtern könnten.

Konjunkturseitig stehen keine relevanten Veröffentlichungen auf der Agenda. Erst nach Handelsschluss werden die wöchentlichen Daten zu den US-Rohöllagerbeständen des privaten American Petroleum Institute (API) publiziert. Die Berichtssaison läuft indessen munter weiter. Noch vor Handelsbeginn werden Geschäftszahlen von Dupont, Caterpillar und Uber jeweils für das zweite Quartal erwartet. Erst nach Handelsschluss werden noch Börsen-Größen wie Starbucks, Advanced Micro Devices, Paypal und Airbnb Einblicke in den Geschäftsverlauf gewähren.

Die chinesisch-amerikanischen Spannungen um Taiwan haben an der Frankfurter Börse auch am Mittag auf die Kurse gedrückt. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 13.380 Punkte. Der EUROSTOXX50 sackte um ebenfalls 0,7 Prozent auf 3682 Stellen ab.

Bei den Einzelwerten bewegten nach wie vor die Quartalsberichte die Kurse. Trotz einer höheren Umsatzprognose von Symrise für dieses Jahr verlor die Aktie des Herstellers von Duft- und Aromastoffen minimal 0,1 Prozent.

Inmitten wachsender Rezessionssorgen hat sich das Geschäftsklima im Mittelstand zu Beginn des Sommerquartals massiv eingetrübt. Das von der staatlichen Förderbank KfW erstellte Barometer sackte im Juli um 9,5 Zähler auf minus 15,3 Saldenpunkte ab. Wie die KfW weiter mitteilte, brachen die schon seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs sehr pessimistischen Geschäftserwartungen noch weiter ein und sind nun so negativ wie bisher nur vor großen Rezessionen.

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sackte im Juli ebenfalls deutlich um 5,3 Zähler ab. Mit jetzt plus 7,6 Saldenpunkten liegt sie laut KfW aber immerhin noch über der Nulllinie, die den langfristigen Durchschnitt markiert.

Der Preis für das sogenannte schwarze Gold, das Rohöl, hat sich zuletzt etwas entspannt. Experten rechnen derzeit noch nicht mit starken Preisveränderungen nach oben oder nach unten. Wie Trader eine solche Markterwartung nutzen können, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Anouch Wilhelms von der Société Générale.

Mitten im Rechtsstreit zwischen Twitter und Tesla-Chef Elon Musk hat der Hedgefonds Greenlight Capital einen Einstieg bei dem Kurznachrichtendienst bekanntgegeben. Man habe im vergangenen Monat die Aktien bei einem Kurs von durchschnittlich 37,24 Dollar gekauft, hieß es. Wenn Twitter sich bei dem Verfahren durchsetze, könne der Kurs relativ dazu um 17 Dollar steigen. Wenn der Deal jedoch platze, dürfte ein Minus von 17 Dollar die Folge sein. "Also haben wir eine 50-50 Chance auf etwas, das zu mehr als 95 Prozent eintreten sollte," schrieb Einhorn. Die Twitter-Aktie lag am Montag kurz vor US-Handelsschluss bei knapp 41 Dollar.

Das zuständige Gericht im Bundesstaat Delaware habe dabei guten Grund, Musk dazu zu zwingen, Twitter wie vereinbart für 44 Milliarden Dollar zu kaufen, argumentierte Einhorn. Wenn es Musk jetzt "vom Haken lässt", werde es viele weitere derartige Klagen geben. Zudem habe das Gericht durch seine Urteile über die Jahre hinweg "in diesem Bereich eine große Vorhersehbarkeit geschaffen". Er habe vor Jahren halb aus Scherz geschrieben, es werde allgemein als Tatsache akzeptiert, "dass Elon Musk über dem Gesetz steht", erklärte Einhorn jedoch weiter. Der Prozess ist für Oktober angesetzt. Musk hatte um einen Termin im Februar gebeten.

Die Furcht vor einer Eskalation der Spannungen zwischen China und den USA wegen der Taiwan-Problematik lässt Anleger zu als "sicherer Hafen" angesehenen Staatsanleihen greifen. Im Gegenzug fällt die Rendite der als Benchmark für den Euroraum angesehenen zehnjährigen deutschen Bonds um 4,5 Basispunkte auf 0,72 Prozent.

Die noch weiter gesenkten Ziele des Windturbinen-Herstellers Siemens Gamesa machen auch dem Mutterkonzern Siemens Energy zu schaffen. Die Titel des MDAX-Konzerns gaben in Frankfurt um 2,1 Prozent nach. Ein Händler führte mit Blick auf die Windkraft-Tochter "anhaltend unterirdische Ziele" sowie einen "katastrophalen Ausblick auch für das kommende Jahr" an.

Die knappen Transportkapazitäten lassen auch bei der Containerreederei Maersk die Gewinne durch die Decke gehen. Der weltweit zweitgrößte Schifffahrtskonzern hob seine Gewinnerwartungen kräftig an, nachdem das zweite Quartal besser als erwartet ausgefallen war. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern nun einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 37 Milliarden US-Dollar an, sieben Milliarden Dollar mehr als zuvor prognostiziert.

Das starke Ergebnis sei auf die außergewöhnliche Marktsituation zurückzuführen, bei der die Reedereien die Nachfrage wegen der Verwerfungen in der Schifffahrt kaum bedienen können, hieß es bei Maersk. Die vollständige Quartalsbilanz will der Konzern am Mittwoch präsentieren.

Das beste Quartalsergebnis seit 14 Jahren überzeugt auch die Anleger des Ölriesen BP. Das Papier zog an der Londoner Börse um bis zu 4,1 Prozent an. BP hatte im zweiten Quartal dank der hohen Energiepreise die Erwartungen weit übertroffen.

Der Mineralölkonzern BP hat seinen Gewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht: Wegen der stark gestiegenen Preise für Öl stieg der Gewinn des Konzerns auf 9,3 Milliarden US-Dollar, wie die Briten mitteilten. BP erwartet "anhaltend" hohe Preise auch im laufenden dritten Quartal von Juli bis Oktober wegen der anhaltenden "Störung" der Lieferungen aus Russland und gesunkener Lagerbestände.

Im ersten Quartal von Januar bis März hatte BP wegen des Rückzugs aus Russland noch einen hohen Verlust von 20,4 Milliarden Dollar ausgewiesen. BP verkaufte wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seinen Anteil am russischen Rosneft-Konzern. In Deutschland betreibt BP Tankstellen der Marke Aral und stellt Schmierstoffe etwa der Marke Castrol her.

Der deutsche Aktienmarkt ist mit Abschlägen in den Handel gestartet. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 13.418 Punkte. MDAX, TECDAX und SDAX gaben zwischen 0,6 und 0,7 Prozent nach.

Auf Grund der Sommerferien in vielen Ländern Europas wird erneut mit einem eher ruhigen und zurückhaltenden Geschäft gerechnet. Die Vorlagen seien wenig inspirierend, hieß es in Frankfurt. In Asien überwiegen Sorgen vor den Drohgebärden Chinas angesichts eines möglichen Besuchs von Repräsentantenhaus-Sprecherin Nancy Pelosi in Taiwan. Unverändert steht die Zinspolitik der Notenbanken im Fokus, in Australien hat die Notenbank den Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte erhöht.

Die australische Notenbank setzt ihren Kampf gegen die hohe Inflation fort. Sie hob ihren Leitzins erneut deutlich an. Der Zins steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 1,85 Prozent, wie das Geldinstitut in Sydney mitteilte. Es ist bereits die vierte Anhebung in diesem Jahr. Im Frühjahr hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen.

Leichte Zweifel kamen an den Finanzmärkten aber mit Blick auf den künftigen Kurs der Notenbank auf. In einer Erklärung teilten die Währungshüter mit, dass sie den Zinsanhebungskurs zwar fortsetzen wollten, sich dabei aber nicht auf einem vorgegebenen Kurs befänden. Dies könnte ein Hinweis sein, die sich abschwächende Konjunktur etwas stärker in den Blick zu nehmen. Der australische Dollar reagierte mit Verlusten auf die Bemerkung.

Covestro hat im zweiten Quartal von höheren Durchschnittspreisen profitiert, konnte die deutlich gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe aber nur teilweise kompensieren. Während der Umsatz bei leicht rückläufigen Mengen um 19 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zulegte, brach der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 199 Millionen von 449 Millionen Euro ein, wie der Kunststoffhersteller bei Vorlage der kompletten Zwischenbilanz in Leverkusen mitteilte.

Bereits am vergangenen Freitag hatte Covestro unter Verweis auf die drastisch gestiegenen Energiekosten und die konjunkturelle Eintrübung seine Prognose gesenkt - zum zweiten Mal in diesem Jahr. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen werden nur zwischen 1,7 Milliarden und 2,2 Milliarden Euro Gewinn (EBITDA) erwartet, statt wie bisher 2 Milliarden bis 2,5 Milliarden Euro. Bis Mai standen sogar 2,5 Milliarden bis 3 Milliarden auf dem Plan.

"Im laufenden zweiten Halbjahr haben die gesamtwirtschaftlichen Risiken noch einmal deutlich zugenommen, insbesondere mit Blick auf die sehr hohen Energiekosten sowie Unwägbarkeiten bei der Gasversorgung an unseren deutschen Standorten", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer.

Die Furcht vor einer Eskalation der Spannungen zwischen China und den USA hat die Aktienmärkte in Fernost nach unten gezogen. Im Blick haben Anleger vor allem die Asien-Reise von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Vor dem erwarteten Besuch der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses in Taiwan im Tagesverlauf verschärfte sich die Rhetorik zwischen den beiden Staaten.

In Tokio gab der Nikkei 1,4 Prozent auf 27.595 Punkte nach. Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verloren rund zwei Prozent. In Taiwan sank der Index ebenfalls knapp zwei Prozent.

Der Windturbinenhersteller Siemens Gamesa schraubt seine Renditeziele noch weiter herunter. Das Unternehmen erklärt, für das laufende Jahr sei mit einer Rendite von minus 5,5 Prozent zu rechnen. Der Umsatz dürfte um neun Prozent zurückgehen. Dabei seien Einnahmen aus dem Verkauf von Vermögenswerten schon mit einbezogen. Bislang hatte Siemens Gamesa minus vier Prozent vorhergesagt. Grund für die gesenkte Prognose seien schwierige Marktbedingungen und höhere Kosten.

Im abgelaufenen Quartal schrumpfte der Umsatz nach Unternehmensangaben auf 2,44 Milliarden Euro von 2,7 Milliarden im Vorjahr. Der Nettoverlust weitete sich auf 446 Millionen Euro von 314 Millionen Euro aus. Insidern zufolge erwägt Siemens Gamesa den Abbau von rund 2500 Arbeitsplätzen, um die Verluste in den Griff zu bekommen. Noch sei unklar, welche Sparten und Regionen betroffen seien, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Herstellung von Masten und Flügeln für Windturbinen erwies sich in den vergangenen Jahren wegen des harten Wettbewerbs, der Folgen der Corona-Pandemie und ausufernder Metallpreise als schwieriges Geschäft. Siemens Gamesa hatte zudem mit Verzögerungen bei der Entwicklung und Auslieferung einer neuen Reihe von Onshore-Turbinen zu kämpfen. Siemens Energy bietet für die 33 Prozent an Siemens Gamesa, die es noch nicht hält, gut vier Milliarden Euro und will den Windanlagenbauer von der Börse nehmen.

Der aktivistische Investor Elliott ist nach eigenen Angaben inzwischen größter Aktionär von Pinterest. Die Foto-Onlineplattform sei ein "hoch strategisches Unternehmen mit erheblichem Wachstumspotenzial", heißt es. Man sei so von der Wertschöpfungschance bei Pinterest überzeugt, dass man größter Investor des Unternehmens geworden sei. Wie groß der Anteil genau ist, gab Elliott nicht bekannt. Die Zeitung "Wall Street Journal" hatte Mitte Juli berichtet, es seien mehr als neun Prozent. Die Nachricht vom Montag ließ die Printerest-Aktie nachbörslich um 21 Prozent steigen.

Symrise wird nach deutlichem Wachstum im ersten Halbjahr optimistischer für das Gesamtjahr. Der Duft- und Aromenhersteller hebt seine Umsatzerwartungen an und rechnet nun mit einem vergleichbaren Wachstum von deutlich mehr als 7 Prozent statt wie bisher mit 5 bis 7 Prozent, wie er in Holzminden mitteilte.

Im ersten Halbjahr wuchs das Geschäft vergleichbar - also ohne die Umsatzbeiträge von zwischenzeitlichen Zukäufen und Wechselkurseffekten - um 10,2 Prozent. Nominell stieg der Umsatz auch wegen des Rückenwinds von der Aufwertung des Dollar um 18,5 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte ebenfalls deutlich, aber mit 15,7 Prozent auf 486 Millionen Euro nicht ganz so stark wie die Einnahmen. Die hohen Rohstoffkosten ließen die Marge von 22 auf 21,5 Prozent sinken. Am Ziel von rund 21 Prozent EBITDA-Marge im Gesamtjahr hielt der DAX-Konzern jedoch trotz Kosteninflation fest.

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 13.405 Punkte etwa 0,6 Prozent niedriger taxiert als noch zum Wochenstart.

Zum Monatsanfang hatte der deutsche Leitindex seine anfänglichen Gewinne wieder abgegeben und sich kaum verändert mit 13.480 Punkten aus dem Handel verabschiedet. In Atem hält Anleger erneut eine Flut an Geschäftszahlen. Einblicke in ihre Bücher gewähren unter anderem der Duft- und Aromenhersteller Symrise, der Gewerbeimmobilien-Konzern Dic Asset, der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum sowie die italienische Sportwagenschmiede Ferrari und der britische Ölmulti BP. Endgültige Zahlen zum zweiten Quartal präsentieren zudem die Dax-Konzerne Fresenius, Fresenius Medical Care sowie Covestro. Auf dem Konjunkturkalender steht die Entwicklung der Erzeugerpreise in der Euro-Zone im Juni.

Mit Spannung verfolgen unterdessen nicht nur Investoren die Asien-Reise von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Insidern zufolge werde die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses am Dienstag auch Taiwan besuchen. China hat im Vorfeld der Reise davor gewarnt, dass sein Militär bei einem Besuch der von Peking beanspruchten selbstverwalteten Insel nicht tatenlos zusehen würde. Die USA riefen China zur Mäßigung auf.

Die italienisch-amerikanische Stellantis-Tochter Fiat Chrysler ist in den USA wegen Betrugs beim Verkauf von Diesel-Fahrzeugen zu einer Strafe von 300 Millionen Dollar verurteilt worden. Dem Unternehmen wurde zudem eine dreijährige Bewährungsfrist auferlegt. Fiat Chrysler war vorgeworfen worden, bei mehr als 100.000 Dieselfahrzeugen der Modelle Jeep Grand Cherokee und Ram 1500 aus den Jahren 2014-2016 falsche Angaben zu den Emissionen gemacht zu haben. Fiat Chrysler hatte sich im Juni schuldig bekannt.

Ein US-Gericht hat einen milliardenschweren Kredit für Revlon genehmigt und damit die Aktie des insolventen Kosmetikkonzerns um knapp 90 Prozent in die Höhe getrieben. Das Konkursgericht in Manhattan ordnete zwar Änderungen an den Bedingungen des Kredits mit einem Volumen von insgesamt 1,4 Milliarden Dollar an. Grundsätzlich dürfen die Geldgeber einer Gruppe mit dem Namen BrandCo Lenders jedoch das Geld zur Verfügung stellen. Sie hatte Revlon bereits in den Jahren vor dem Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 im Juni 1,88 Milliarden Dollar geliehen. Die Revlon-Aktie schloss bei 8,49 Dollar.

Revlon setzten zum einen Lieferengpässe und Logistikprobleme zu. Zum anderen verliert das Unternehmen Marktanteile an Startups wie Kylie Jenner's Kylie Cosmetics sowie Fenty Beauty von Rihanna. Das Unternehmen gehört zu den am meisten erwähnten Werten in einschlägigen Internet-Anlegerforen, den sogenannten "meme stocks".

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,7 Prozent auf 130,66 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,7748 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9489 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0267 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9744 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,1 Prozent auf 1,2257 Dollar.

Die asiatischen Aktien setzen die Talfahrt der Wall Street fort. Sorgen über das Risiko einer weltweiten Rezession und die erhöhten Spannungen zwischen China und den USA vor einem möglichen Besuch der Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan drücken die Kauflaune der Anleger. "Die in den letzten 24 Stunden veröffentlichten Daten haben weitere Anzeichen für eine Verlangsamung der Weltwirtschaft geliefert", schrieb Rodrigo Catril von der National Australia Bank (NAB) in einer Mitteilung. In den Vereinigten Staaten mehrten sich die Anzeichen für eine Verlangsamung und in China sei der erste Konjunkturschwung nach der Wiedereröffnung vorbei.

Der Nikkei liegt im Verlauf 1,4 Prozent tiefer bei 27.591 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt 1,7 Prozent und liegt bei 1926 Punkten. Der Shanghai Composite büßt rund zwei Prozent ein. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 1,5 Prozent.

Der DAX hat die neue Handelswoche kaum verändert begonnen. Allerdings lag der Schlusskurs mit 13.480 Punkten näher am Tagestief von 13.464 Zählern als am Tageshoch von 14.570 Stellen. Auch an der Wall Street gab es leichte Verluste im Montagsgeschäft. Ein Börsianer verwies auf die nach wie vor steigenden Gaspreise, die Rezesssionsängste schürten und den deutschen Börsenleitindex nach den deutlichen Gewinnen am Freitag nun zunächst ausgebremst hätten. Zudem seien die Umsätze wegen der Urlaubszeit vergleichsweise dünn gewesen. Das dürfte auch im heutigen Geschäft nicht anders werden. Aktuell wird der DAX mit Kursen von 13.430 Punkten mit einem Abschlag von etwa 50 Zählern taxiert.

Auf Unternehmensseite richtet sich das Augenmerk der Anleger erneut auf die Berichtssaison: Aus dem DAX öffnet beispielsweise Symrise die Bücher. Der Duftstoff- und Aromenhersteller sei gut aufgestellt, um auch in schwierigen Zeiten gute Ergebnisse zu liefern, schreibt Analyst Thomas Swoboda von der Société Générale. Symrise profitiere dabei unter anderem von einer aktiven Preispolitik.

Daneben legen auch einige deutsche Nebenwerte Quartalsergebnisse vor. Zu ihnen gehören Krones, Pfeiffer Vacuum oder Elmos. International dürften vor allem die Geschäftsdaten von BP, Dupont, Caterpillar oder Ferrari interessant sein. Nach US-Börsenschluss stehen dann noch Zahlen von Uber, Airbnb, Paypal und Starbucks auf der Agenda.