Roboclocker: EVGA zeigt automatisierten Kühlkreislauf für Flüssigstickstoff

2022-09-17 09:09:09 By : Mr. Rain Chan

05.06.2018 um 15:41 Uhr von Maurice Riebling - EVGA verabschiedet sich im Zuge der diesjährigen Computex von Thermoskannen und fährt größere Geschütze auf. Ein Tank mit Flüssigstickstoff versorgt dank semi-geschlossenen und zudem automatisierten Kühlkreislauf die Komponenten beim extremen Overclocking direkt.

Zur Computex 2018, die derzeit in Taipei stattfindet, hat EVGA den "Roboclocker" vorgestellt. Keine Hardware für den Heimeinsatz, dafür jedoch eine neue Methode zur Komponentenkühlung mit Flüssigstickstoff (LN2), denn es handelt sich im Wesentlichen um ein semi-geschlossenes und automatisiertes Kühlsystem, dessen Herzstück ein fernsteuerbarer, selbstgebauter Controller ist. Die Idee und Umsetzung stammt von den Overclockern Vince "Kingpin" Lucido und Illya "Tin" Tsemenko. Der Roboclocker ist bereits seit einigen Monaten im Einsatz und erlaubte das Aufstellen mehrerer neuer Weltrekorde.

Gamersnexus.net durfte die automatische Flüssigstickstoffkühlung in der Firmenzentrale von EVGA in New Taipei City, Taiwan genauer unter die Lupe nehmen und nennt Details zum Aufbau des Kühlsystems. Der fällt hinsichtlich der verwendeten Bauteile relativ simpel aus. Wie anhand der Bilder und auch im Video unterhalb der Meldung zu sehen ist, werden zwei Tanks für den Flüssigstickstoff genutzt, wovon einer als Aufnahme und der andere als Ausgabe agiert. Eingespeistes LN2 läuft über ein Stahlrohr in einen Ansaugstutzen mit zwei Ventilen, eines für die CPU und das andere für die GPU. Das Öffnen und Schließen der Ventile wird über zwei Faktoren bestimmt. Zum einen über die Spannung auf der 12V-Rail und zum anderen durch Temperaturmessungen via K-Typ Temperaturelement. Der erstgenannte Faktor dient zur Erhöhung der Reaktionszeiten und Eingabeverzögerung, etwa beim Start eines Benchmarks, da der Temperaturanstieg nicht schnell genug vonstatten geht.

Via Software können Overclocker die Zieltemperatur der Hardware einstellen, die binnen 20 Sekunden, und damit schneller als per Hand, automatisiert erreicht werden kann. Die Kommunikation mit dem eigentlichen Herzstück, einem selbstgebauten Controller, erfolgt ohne zusätzliche Kabel.

Insgesamt fünf Rekorde nennt EVGA, die der Roboclocker ermöglich hat. Als CPU diente dabei ein Intel Core i9-7980XE, mit 18 Kernen, 36 Threads und einer Übertaktung auf 5,7 GHz. Auf Seiten der GPU kam eine Nvidia Titan V mit 2.300 MHz Takt zum Einsatz. Verbaut sind beide Komponenten nebst G.Skill Trident Z DDR4-Speicher auf einem EVGA X299 Dark-Mainboard in einem offenen EVGA DG-87-Gehäuse. Im 3DMark Fire Strike erzielte die Konfiguration 36.551, im Fire Strike Extreme 20.336 und im Fire Strike Ultra 10.527 Punkte. Im 3DMark Time Spy reichte es für 17.413 und im Time Spy Extreme für 9.068 Punkte.