SilentiumPC Navis F240 - Schlichte AiO-Wasserkühlung im Test

2022-08-08 14:56:55 By : Mr. Simon She

Hinter der Marke SilentiumPC versteckt sich ein Hersteller von PC-Hardware der 2007 in Warschau, Polen gegründet wurde. Das Unternehmen legt bei der Entwicklung Ihrer Produkte den Hauptfokus auf möglichst preiswerte, aber dennoch gut ausgestattete Komponenten mit einer soliden Verarbeitung. Das Augenmerk liegt dabei hauptsächlich auf Gehäusen und Kühlungsprodukten wie CPU-Kühler, Lüfter und AiO-Wasserkühlungen.

Im April hat der Hersteller eine neue AiO-Wasserkühlung mit dem Namen Navis F240 vorgestellt. Wie es sich schon erahnen lässt, verfügt die Wasserkühlung über einen 240er-Radiator. Wie viele andere Produkte von SilentiumPC, ist auch diese Kühllösung in Zusammenarbeit mit Firma Synergy Cooling entwickelt worden. Zu den Hauptfeatures zählen das veränderte Pumpenblock-Design, die starken sowie langlebigen Lüfter und eine starke aber regelbare Pumpe. Zusätzlich bietet das Montagesystem eine hohe Kompatibilität zu allen aktuellen Sockeln. Optional bietet SilentiumPC auch eine Version mit ARGB-Lüftern an.

Preislich rangiert die Navis F240 in der Version ohne ARGB bei € 74,90 *. Die Variante mit den ARGB-Lüftern kostet derzeit im Handel € 89,90 *. Ob sich die SilentiumPC Navis F240 diesem Preisbereich gegen die Vielzahl an Konkurrenten durchsetzen kann, erfahrt ihr in diesem Review.

Die SilentiumPC Navis F240 kommt in einem großen Karton aus Pappe, der in den typischen Farben des Herstellers gestaltet wurde. So ist die Verpackung überwiegend weiß und mit leichten blauen und schwarzen Akzenten bedruckt. Neben einigen Produktbildern und einer Auflistung der Key-Features, enthält die Verpackung auch alle technischen Daten der AiO-Wasserkühlung. Alle Angaben sind nur in englischer Sprache verfasst.

Packt man den Inhalt des Kartons aus, dann findet man die Radiator-Pumpenkombination mit vormontierten Lüften, die in einem einfachen Block auf Pappe platziert wurde. Außerdem wurden der Radiator und die Pumpe von einer Folie aus Kunststoff umhüllt, um Kratzer auf den lackierten Bauteilen zu vermeiden. In einen kleinen Beutet findet man zudem sämtliches Montagezubehör (Schrauben, Backplate, Abstandshalter, Bügel, Wärmeleitpaste) sowie die Montage-Anleitung. Diese beschreibt alle Montageschritte mit Bild und Text.

Unabhängig von der Variante sind Radiator, Schläuche und der Pumpenblock optisch sehr schlicht gehalten. So verzichtet der Hersteller, zugunsten eines günstigeren Preises, auf sämtliche RGB-Effekte oder digitale Displays. Das gilt auch für die Version mit ARGB-Lüftern. Der aus Aluminium gefertigte Radiator ist komplett schwarz lackiert und 29 Millimeter dick. Dieser Wert liegt etwas über dem Durchschnitt vieler handelsüblicher Kompaktwasserkühlungen.

Die Wasserschläuche sind circa 360 Millimeter lang, von einem feinen schwarzen Sleeve umhüllt und enden am Pumpenblock an zwei beweglichen Gelenken. Durch deren Beweglichkeit können sowohl der Pumpenblock als auch der Radiator an verschiedenen Positionen im Gehäuse untergebracht werden. Im Vergleich zu anderen Lösungen ist die Beweglichkeit hier aber doch recht stark eingeschränkt. Die Verbindung zwischen Schlauch und Radiator bzw. Pumpe wird über einfache Schrumpfschläuche bzw. Drahtspulen gesichert.

Der Pumpenblock selbst ist von einem schwarzen Kunststoff umhüllt und ebenfalls schlicht gestaltet. Lediglich das Herstellerlogo ist auf der Oberseite aufgedruckt. Zudem besteht der Pumpendeckel aus gebürstetem Aluminium und die generelle Optik aufzuwerten. Die im Block eingebaute Pumpe mit Keramik-Lager dreht mit maximal 2600 Umdrehungen pro Minute, wird über einen SATA-Stecker mit Strom versorgt und per 4-Pin-PWM-Stecker mit dem Mainboard verbunden. Die Übertragung der Wärme vom Heatspreader der CPU an den Pumpenblock erfolgt über eine große Kupferplatte.

Die mitgelieferten Lüfter vom Typ Fluctus PWM sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt und verfügen über einen Drehzahlbereich zwischen 300 und 1800 Umdrehungen pro Minute. Der Anschluss der Lüfter erfolgt mittels 4-Pin-Header am Mainboard. Im Zubehör liegt zudem ein PWM-Splitter, mit dem beide Lüfter an einem Mainboard-Header angeschlossen werden können. Weiterhin besitzen die Lüfter an den Ecken kleine Gummipuffer, die eine Übertragung von Schwingungen verhindern sollen.

Für das Review kommt ein Testsystem in einem offenen Gehäuse zum Einsatz. Dadurch können wir Störfaktoren wie zum Beispiel einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten:

Der Kompaktwasserkühlung liegt eine ausführliche Einbau-Anleitung bei. In dieser Anleitung sind alle wesentlichen Montageschritte mit Text und Bild gut und verständlich erklärt. Deshalb war die Montage der Wasserkühlung bei unserem Testsystem mit AM4-Sockel schnell erledigt. Dazu musste zuerst der Radiator inklusive der Lüfter mit dem Gehäuse verbunden werden. Da der CPU-Block zudem nur über einen festen Montagerahmen für alle Sockel verfügt, muss dieser nicht weiter vorbereitet werden.

Bei einem AMD-Sockel müssen auf der Vorderseite des Mainboards lediglich die vorderen Montagebügel des Retentionmoduls entfernt werden. Die eigentliche Backplate verbleibt hinter dem Mainboard und wird auf der Vorderseite anschließend mit vier langen Abstandshaltern ausgestattet. Nachdem eine entsprechende Menge Wärmeleitpaste aufgetragen und die Schutzfolie abgezogen wurde, kann der CPU-Block auf die Stand-Offs gesetzt werden. Die anschließende Arretierung erfolgt über vier schwarze Rändelschrauben bzw. vier silberne Federn zur Regulierung des Anpressdrucks.

Die Montage des Kühlers war schnell erledigt. Das Montage-System ist solide und gut durchdacht. Durch die Backplate aus Metall und die federgelagerten Muttern hält die Konstruktion bombenfest, ohne dass es gleichzeitig die Gefahr von einem zu hohen Anpressdruck gibt. Etwas kniffelig war jedoch das Eindrehen der Abstandshalter in die Backplate. Dabei konnte der kleine Maulschlüssel aus dem Lieferumfang aber Abhilfe schaffen. Abschließend noch ein paar Bilder vom fertigen Testsystem.

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 2600 und dem Gigabyte B450 Aorus M.

Um den Prozessor aufzuheizen, wurde der Prozessor 15 Minuten mit Prime95 (Maximum Heat) belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Dieser Test wurde in vier verschiedenen Szenarien durchgeführt. Anschließend wurden die Werte mit denen des AMD Boxed Kühlers (Wraith Stealth) verglichen. Während der Messungen hatte der Raum eine Temperatur von 24°C.

Grundsätzlich ist es keine Überraschung, dass die Navis F240 den Boxed Kühler um Welten schlägt. Wäre das nicht so, dann läge wohl ein Montagefehler oder ein Defekt des Produktes vor. Allgemein schlägt sich die AiO-Wasserkühlung bei unserer 65W-CPU aber sehr gut und bleibt dabei angenehm leise. Durch die geringe Minimaldrehzahl der Lüfter können diese im Idle nahezu unhörbar heruntergeregelt werden. Die Pumpe gibt bei voller Drehzahl ein leichtes Brummen von sich, welches aber in einem geschlossenen Gehäuse kaum bis gar nicht mehr hörbar ist. Weiterhin zeigen die Messwerte, dass, zumindest bei unserer CPU, eine Reduzierung der Pumpendrehzahl nur einen recht geringen Einfluss auf dessen Temperaturen hat. Insgesamt bietet die Leistung der Navis F240 aber genug Spielraum für stärkere Prozessoren oder entsprechendes Overclocking.

Kommen wir nun zum Fazit dieses Reviews. Mit der Navis F240 hat SilentiumPC eine interessante AiO-Wasserkühlung entwickelt. Die Navis F240 ist sauber verarbeitet, kommt wahlweise mit oder ohne RGB, bietet ein sehr gutes Montagesystem und kann zudem durch eine hervorragende Kühlleistung überzeugen. Gleichzeitig ist die Navis F240 dabei sehr leise, wenn Pumpe und Lüfter etwas geregelt werden. Abgerundet wird das Gesamtergebnis durch eine schlichte und zeitlose Optik, mit der die SilentiumPC Navis F240 zu fast jedem System passen dürfte.

Einer der wenigen negativen Punkte ist in unseren Augen der fest montierte Montagerahmen am Pumpenblock. Sollte hier mal etwas kaputt gehen, dann muss theoretisch die gesamte AiO-Wasserkühlung ausgetauscht werden. Außerdem sieht es optisch nicht ganz so ansprechend aus, wenn nach der Montage noch die Montagepunkte für die anderen Sockel zu sehen sind. Etwas schade ist außerdem, dass sich die Gelenke am CPU-Block nicht sehr weit biegen lassen. Das reduziert die Kompatibilität für kompakte SFF-Systeme.

Zuletzt wäre da noch der Preis. Mit € 74,90 * ist die Navis F240 etwas teurer als die sehr beliebte und sehr gute Arctic Liquid Freezer II 240. Andere 240er-Wasserkühlungen, die auf ein Standarddesign von Asetek setzen, starten bereits bei €20 weniger. Produkte von NZXT oder Corsair kosten hingegen bis zu €30 mehr. Generell ordnet sich die SilentiumPC Navis F240 also genau dazwischen an. Bezogen auf die genannten Vor- und Nachteile erscheint uns der Preis angemessen.

Insgesamt gesehen ist die SilentiumPC Navis F240 eine gute Wasserkühlung, die sich vor der Konkurrenz nicht verstecken braucht.

Die SilentiumPC Navis F240 kann mit einer guten Leistung bei gleichzeitig geringer Lautstärke sowie einer sehr guten Verarbeitung und einer hervorragenden Montage überzeugen.

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Hinter der Marke SilentiumPC versteckt sich ein Hersteller von PC-Hardware der 2007 in Warschau, Polen gegründet wurde. Das Unternehmen legt bei der Entwicklung Ihrer Produkte den Hauptfokus auf möglichst preiswerte, aber dennoch gut ausgestattete Komponenten mit einer soliden Verarbeitung. Das Augenmerk liegt dabei hauptsächlich auf Gehäusen und Kühlungsprodukten wie CPU-Kühler, Lüfter und AiO-Wasserkühlungen. Im April hat … (Weiterlesen...)

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