Wie im 90er-Jahre Kinohit „Forever Young“: Brustkorb aufsägen, Kühlmittel einführen: So will sich ein Forscher einfrieren lassen - FOCUS online

2022-09-03 07:24:22 By : Mr. Ruiming Liu

Mit Frostschutzmittel und Stickstoff will sich ein Professor nach seinem Tod in eine Art Dornröschenschlaf versetzen lassen. Sein Ziel: in der Zukunft aufgetaut und geweckt werden. Ein Plan mit wenig Erfolgsaussichten, sagen Experten.

Die Geschichte erinnert an den Film „Forever Young“: In dem 90er-Jahre-Streifen lässt sich der US-Pilot Daniel McCormick (Mel Gibson) einfrieren. Das Experiment gelingt, doch McCormick wacht 50 Jahre später auf und altert rasend schnell.

Mehr Erfolg erhofft sich ein emeritierter Professor aus dem bayrischen Senden. Der 75-jährige Klaus Sames will sich nach seinem Tod tiefkühlen lassen. Sein Ziel: ewiges Leben. Der Altersforscher hofft, dass Mediziner in 100 bis 200 Jahren bislang tödliche Krankheiten heilen können.

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Katrin Amunts, Ärztin und Mitglied des Deutschen Ethikrats, hält solche Vorhaben und Angebote für „unseriös“. „Es ist bislang nicht möglich, Organe oder Teile von Organen einzufrieren und sie wieder aufzutauen in der Hoffnung, dass sie noch funktionieren“, sagt die Hirnforscherin. Zu groß seien die Schäden beim Gefrierprozess. „Die Versuche sind zum Scheitern verurteilt.“

Sames sieht das anders. Jahrzehntelang hat er sich wissenschaftlich mit dem Altern des menschlichen Körpers beschäftigt und gilt in Deutschland als Pionier auf dem Gebiet der Kryonik. So nennt man die die Kältekonservierung von Organen oder ganzen Organismen für eine Wiederbelebung in der Zukunft.

Bis heute sei die Idee keine anerkannte Wissenschaft, gibt Sames zu. Deshalb ist auch völlig unberechenbar, ob und wie Sames irgendwann wiederbelebt werden könnte. „Das Auftauen, ohne dass der Körper Schäden davonträgt, ist so einfach nicht möglich“, gibt Sames zu. Er setzt auf Forschung und medizinischen Fortschritt in den Jahren, die er tiefgekühlt verbringt. „Vielleicht klappt es ja irgendwann.“

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