Zehn Tipps fürs Zuhause: Experten verraten, wie Sie jetzt Strom und Gas sparen können

2022-07-30 09:10:20 By : Mr. Hill Lee Sawtru

Von den Stadtwerken soll es eine Prämie für Haushalte geben, die Energie sparen. Experten erklären, wie man zu Hause Strom und Gas für die Prämie sparen kann.

München - Daheim Energie zu sparen lohnt sich: Wie berichtet, soll es von den Stadtwerken (SWM) für alle Haushalte, die zehn Prozent weniger als im Vorjahr verbrauchen, 50 Euro geben. Bei 20 Prozent sollen es 100 Euro sein. Doch wie realistisch ist das? „Sehr!“, sagt Matthias Schütt (55), SWM-Energieberater. „Zehn Prozent sind locker drin.“ Und er fügt hinzu: „Für die 20 Prozent sollte man sich seine Geräte anschauen und den Verbrauch messen.“

Auch Meryem Avcu (41), Energieberaterin der Verbraucherzentrale Bayern, ist überzeugt: „Viele kleinere Maßnahmen helfen, um die zehn Prozent zu schaffen.“ Zehn Experten-Tipps für zehn Prozent Energie-Sparen.

1. Thermostat: „Drehen Sie die Heizung um nur ein Grad Celsius zurück, können Sie Ihre Heizkosten um bis zu sechs Prozent senken“, sagt Matthias Schütt. Empfehlung der SWM: 20 bis 21 Grad im Wohnzimmer, 18 Grad in der Küche, 23 Grad im Bad und 16 Grad im Schlafzimmer. Bei einem Standard-Thermostat entspricht Stufe 3 etwa 20 Grad. Meryem Avcu rät zur Vorsicht bei Altbauten, die nur wenig gedämmt sind: „Drehen Sie die Heizung nicht unter 17, 18 Grad, sonst droht Schimmelbefall.“

2. Lüften: „Ganz wichtig ist es, die Fenster nicht zu kippen!“, sagen beide Experten, „damit verschwenden Sie Energie.“ Besser sei die Stoßlüftung, also das Fenster für eine bestimmte Zeit zu öffnen. Schütt: „Im Winter sollte man drei Mal am Tag zwei bis drei Minuten lüften.“

3. Heizung entlüften: Entlüften Sie vor der Heizsaison die Heizkörper. So kann die Luft aus den Heizkörpern strömen. Schütt: „Hat sich Luft angesammelt, kann die Heizung die Wärme nicht richtig abgeben.“

4. Fenster und Türen isolieren: Wer Zugluft spürt, verliert Wärme. Hier helfen Isolierklebebänder, Dichtungsbänder oder Zugluft-Stopper. Meryem Avcu: „Mein Tipp: Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen den Rahmen und das geschlossene Fenster. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug.“

5. Heizkörper freistellen: Keine Vorhänge oder Möbel vor die Heizkörper oder das Thermostat stellen. „Sonst wird der falsche Wert gemessen und die Wärme geht über Heizkörpernischen und Fenster verloren“, so Schütt. Außerdem werden die Räume nicht gleichmäßig beheizt.

6. Licht: „Benutzen Sie am besten nur noch LED-Lampen“, rät Matthias Schütt. „Dann sind mehr als zehn Prozent Ersparnis drin.“ Das EU-Energieeffizienz-Label kennzeichnet energiesparende Modelle.

7. Kühlschrank und Gefriertruhe: Sieben Grad im oberen Kühlschrankfach reichen aus. Meryem Avcu: „Stellen Sie die Temperatur um nur ein Grad niedriger, steigt Ihr Stromverbrauch bereits um etwa sechs Prozent.“ Im Gefrierschrank sind Minus 18 Grad optimal. Hat sich Eis angesammelt: Bitte abtauen! Schütt: „Eine Vereisungsdicke von fünf Millimetern erhöht den Stromverbrauch um ca. 30 Prozent.“

München soll sich auf eine mögliche Energieknappheit in den kälteren Monaten vorbereiten. Dafür forderte OB Reiter die Münchner Verwaltung zu einigen Änderungen auf, die Strom und Gas einsparen.

8. Waschmaschine: „Nutzen Sie die ECO-Programme“, sagt Schütt. „Lassen Sie sich nicht abschrecken, wenn das Gerät dadurch länger läuft.“ Denn Kurzprogramme brauchen mehr Wasser und Strom, weil bei geringerer Zeit höhere Temperaturen nötig sind. Und am besten auf Koch- und Vorwäsche verzichten.

9. Herd und Ofen: „Wer mit Umluft backen kann, spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze“, so Meryem Avcu. „Und kochen und braten Sie immer mit Deckel drauf.“

10. Computer und Stand-by: „Ein älterer Computer verbraucht pro Stunde 100 bis 150 Watt, das sind bei fünf Stunden am Tag bis zu 0,75 kWh“, so Schütt. „Ein neuerer Laptop oder ein Tablet hat nur 30 bis 40 Watt, das macht bei fünf Stunden bis zu 0,2 kWh am Tag.“ Das bringt eine Einsparung von bis zu 165 kWh jährlich bei 300 Tagen Nutzung. Bei Elektrogeräten ab 2010 ist der Stand-by-Verbrauch eher gering, hier also nicht komplett ausschalten. Mehr Tipps unter verbraucherzentrale-bayern.de. (mw)